Die Kommunikationswirtin aus Hessen spendet seit sie 26 Jahre alt ist. Ihr Herz hängt am Tierschutz. Daher ist sie regelmäßiges Fördermitglied einer Tierschutzorganisation und unterstützt weitere Vereine bei Projekten, die sie „berühren oder wütend machen“.
Wie es auch die Organisation selbst geschafft hat, ihr Herz zu gewinnen, berichtet sie GOLDWIND im Spenderinterview …
Nicole, wie wichtig ist es Ihnen zu spenden?
Als Fördermitglied jedes Jahr zu spenden, ist mir sehr wichtig. Da sehe ich auch, dass das was bringt. Die schicken mir regelmäßig Updates über den Verlauf ihrer Kampagnen und was sie damit erreicht haben. Die verändern wirklich was und stehen mit Leib und Herz dahinter. Nicht nur reden, sondern machen. Aber auch bei den anderen Projekten ist mir spenden wichtig.
Würde Ihnen etwas fehlen, wenn Sie nicht spenden würden?
Ja, ich glaub schon. Es ist halt das Gefühl, dass man was tut. Man nimmt das nicht einfach so hin. Ich bin da zwar nur der stille Supporter im Hintergrund, fühle mich aber trotzdem wichtig. Das schreiben die auch in den E-Mails, z.B. „Sie, als Fördermitglied sind wichtig“, „Wir brauchen Sie“ und so. Als ich noch die Papierbriefe bekommen habe, waren da auch immer Fördermitgliedsausweise drin. Da merkt man schon, dass die meine Unterstützung zu schätzen wissen.
Haben Sie bei den anderen Organisationen auch das Gefühl?
Nein, da empfinde ich das nicht so ausgeprägt. Ich bekommen diverse Newsletter, aber ich fühle mich von denen weniger persönlich angesprochen. Nur wenn ich da über ein spezielles Projekt informiert werde, was mich berührt oder was mich wütend macht, dann denke ich: Da muss ich jetzt helfen!
Woran liegt das?
Das ist schwer zu sagen. Bei den anderen habe ich ein bisschen mehr den Eindruck, das sind halt Organisationen. Das wirkt automatisierter. Bei meiner Stammorganisation kommt mir das ursprünglicher vor.
Sie spenden auch Organisationen außerhalb des Tierschutzes. Wie ist es da?
Das mache ich nur sporadisch. Z.B. packe ich für eine Organisation jedes Jahr zu Weihnachten Päckchen für Waisenkinder. Deren Ansprache finde ich auch sehr persönlich. Aber ich mache dennoch nichts darüber hinaus, weil mich die Projekte einfach nicht interessieren. Das ist nicht mein Thema.
Ihr Engagement ist also hauptsächlich dem Tierschutz vorbehalten.
Ja. Und bei meiner Organisation finde ich dazu noch besonders gut, dass die nicht nur versuchen, die schlimmen Zustände der Tiere zu beenden, indem sie sagen, wir müssen Labor XY schließen, sondern sie zeigen mir daneben noch einen anderen Lebensstil auf. Sie sagen nicht nur „bitte spende Geld“, sondern sie machen klar, dass auch ich mein Leben ändern muss, damit es für die Tiere besser wird. Z.B. nur bestimmte Produkte kaufen, die nicht an Tieren getestet wurden. Sie geben mir praktische Tipps, wie ich selbst noch etwas mehr beitragen kann.
D.h. Sie werden konkret in die Arbeit der Organisation miteinbezogen.
Ja, genau. Ich kann mich auch noch an einen E-Mailaufruf erinnern, da stand drin, dass die Undercover-Leute immer schlimme Dinge aufdecken, und dass die das sehr mitnimmt. Man konnte denen dann eine ermunternde E-Mail schicken. Das fand ich wirklich cool. Denn ich könnte deren Job überhaupt nicht machen. Ich könnte nirgends hingehen und sehen wie Tiere gequält werden. Dass es aber Menschen gibt, die das machen, obwohl sie Tierfreunde sind, davor ziehe ich echt meinen Hut. Und wenn man selbst den Verdacht hat, dass irgendwo schlimme Zustände herrschen, kann man sich melden und sie gehen dem dann nach. Die machen dann für mich, was ich selbst nicht kann. Aber ich kann es anstoßen.
Haben Sie von der Möglichkeit direkt mit den Undercover-Mitarbeitern zu kommunizieren Gebrauch gemacht?
Ehrlich gesagt … ich habe es mir immer vorgenommen, es aber nicht gemacht. Aber ich habe die E-Mail aufgehoben! Das Angebot fand ich so toll. Zu sehen, dass denen die Undercover-Arbeit ebenfalls nicht leicht fällt. Und dass die Rückhalt und Zuspruch von der Community wollen, um zu wissen: Das, was ich hier mache, wird wertgeschätzt. Das fand ich einfach sehr menschlich.
Liebe Nicole, vielen Dank für diese Einblicke und weiter viel Freude beim Spenden!
Der Organisation ist es gelungen, Nicole das Gefühl zu geben, nicht nur einen wichtigen Teil für das gemeinsame Anliegen beizutragen, sondern sich selbst als wichtigen Teil zu verstehen. Der Spender ist kein abgekoppelter Geldgeber, sondern wird aktiv eingebunden. Nicole weiß „nur durch meine Unterstützung ist das alles überhaupt erst möglich“. So ihre Abschlussworte nach unserem Gespräch. – Gegenseitige Wertschätzung und Achtung, eine Begegnung auf Augenhöhe und sich gemeinsam durch gute und schwere Zeiten zu tragen - wie in einer "echten" Beziehung. So gelingt eine dauerhafte Spenderbindung.
GOLDWIND wünscht Ihnen viel Erfolg dabei.
* Das Interview stammt aus dem Jahr 2013. Nicole gehört zur Generation X.
In der Reihe GOLDWIND fragt - Spender antworten kommen Spender zu Wort, um ihre Sicht der Dinge zu schildern. Die Auswahl der Interviewpartner erhebt keinen Anspruch auf Repräsentativität. Namen von Organisationen werden neutralisiert, da keine Spenderaussagen zu einzelnen Organisationen dargestellt werden sollen. Vielmehr ist der Augenmerk auf generelles Spenderempfinden gerichtet.