Der Dipl.-Ingenieur für Maschinenbau steckt inmitten seiner Doktorarbeit. Spenden kann er sich aktuell nicht leisten. Das heißt aber nicht, dass es kein Thema für ihn ist. Im Gegenteil! Im Spenderinterview erzählt Tim GOLDWIND , dass er schon jetzt weiß, welche Organisationen er gerne unterstützen würde und warum.
Tim, Sie sind noch lange nicht im klassischen Spendenalter. Haben Sie dennoch erste Spendenerfahrungen gemacht?
Ja sicher, ich spende immer meine alte Kleidung. Wir sortieren regelmäßig aus.
Wie sieht es mit Geldspenden aus? Haben Sie schon für eine Organisation gespendet?
Naja, meine Freundin hat letztes Jahr bei einem Wohltätigkeitslauf, dem „Race for the cure“ in Frankfurt, mitgemacht. Das Thema dort ist „Frauen gegen Brustkrebs“. Da wirft man natürlich auch was in die Spendendosen ein. Aber dass ich bewusst für eine bestimmte Organisation gespendet habe, nein, das ist noch nicht vorgekommen.
Was ist der Grund dafür? Gibt es keine Organisation oder Thema, das Sie genug interessiert?
Nein, das ist es nicht. Es ist eher so, dass ich das Geld, das ich über habe, aktuell noch in die Tilgung meiner Studiendarlehen stecke. Wenn das aber beendet ist, ist Spenden auf jeden Fall ein Thema für mich. Ich mache mir schon jetzt Gedanken, wohin ich mal spenden würde. Dadurch, dass bei uns in der Familie gespendet wird, reden wir darüber. Geplant ist in jedem Fall, dass ich spende.
D.h. Sie wissen bereits jetzt, wo das Geld hingehen wird, wenn es soweit ist?
Theoretisch ja. Praktisch müsste man es dann sehen. Ich finde zum Beispiel, dass der WWF eine gute Arbeit macht. Der Naturbereich interessiert mich generell. Die Organisation „Sea Shepherd“ finde ich auch ziemlich cool. Die spüren Walfänger auf und funken denen dazwischen. Anderseits leiten sie auch Wale um. Die haben eine eigene Sendung auf Discovery Channel, die sehe ich immer. Von daher habe ich mir schon lange überlegt, die müsste man dann auch mal unterstützen.
Sie sagten, obwohl Sie schon eine Vorstellung haben, wem Sie etwas spenden würden, müssten Sie das „praktisch noch sehen“. Was genau meinen Sie damit?
Ich würde schauen, wie das Geld eingesetzt wird. Ich würde auch niemals alles nur an eine Organisation spenden. Ich müsste genauer schauen, was ich am sinnvollsten finde. Man macht sich jetzt schon immer Gedanken, von wem man die Arbeit gut findet. Aber das ist noch nicht konkret. Da müsste man noch mehr in die Tiefe gehen.
Zurück zu den „Sea Sherperds“. Wie sind Sie auf die aufmerksam geworden? Durch die Sendung?
Man hat hört oder liest ja manchmal wer was macht. Und da waren die mit dabei. Ich finde die Arbeit sehr wichtig. Die Art und Weise wie die das machen zudem sehr cool. Bei „Sea Sherperd“ bekommt man eben konkret die Arbeit zu sehen, die die machen. Dass die Geld sammeln steht überhaupt nicht im Vordergrund, sondern deren Arbeit. Bei anderen Organisationen ist die Arbeit mehr im Verborgenen. Das ist das Problem. Wenn du bei anderen etwas spenden willst, weißt du im Endeffekt nicht, was passiert. Es ist nicht so transparent, wie es eigentlich sein sollte. Die Skandale, die es dann immer mal wieder gibt, schrecken zusätzlich ab. …Naja, man kann es sich natürlich auch schön reden, warum man nicht spendet. Am Ende ist es einfach so, dass das Geld nicht da ist.
Vielen Dank für das Gespräch, Tim, und viel Erfolg für den Fortgang der Doktorarbeit!
Tim zeigt, dass es sich lohnt, den „Spendennachwuchs“ schon frühzeitig auf sich aufmerksam zu machen. Die Bindung fängt schon an, bevor das Geld fließt. Wenn es dann soweit ist, ist die erste Anlaufstelle klar. Tim zeigt aber auch: Der Nachwuchs ist kritisch. Arbeit und Geldverwendung werden hinterfragt. Schöne Worte, Projekte und Aktionen allein reichen nicht aus.
GOLDWIND wünscht Ihnen viel Erfolg in der Nachwuchsarbeit.
* Das Interview stammt aus dem Jahr 2014. Tim gehört zur Generation Y.
In der Reihe GOLDWIND fragt - Spender antworten kommen Spender zu Wort, um ihre Sicht der Dinge zu schildern. Die Auswahl der Interviewpartner erhebt keinen Anspruch auf Repräsentativität. Namen von Organisationen werden weitgehendst neutralisiert, da keine Spenderaussagen zu einzelnen Organisationen dargestellt werden sollen. Vielmehr ist das Augenmerk auf generelles Spenderempfinden gerichtet.